Vortrag 2

18. April 2007

Dr. Walter Puschert (FHS)

Monddistanzen - ein abgeschlossenes Kapitel der Längengradbestimmung

Monddistanzen
Repetitionskreis
Tobias Mayer

Monddistanzen

Repetitionskreis

Tobias Mayer

Die Geschichte der Monddistanzen begann Anfang des 16. Jahrhunderts, als Astronomen wie Peter Bienewitz (1495-1552), genannt Apian, diese Methode zur Lösung des Problems der Längengradbestimmung vorschlugen.

Ihren Höhepunkt erreichte sie Mitte des 18. Jahrhunderts, als sie von Leonhard Euler (1707-1783) und insbesondere Tobias Mayer (1723-1762) so weit entwickelt war, dass sie brauchbare Ergebnisse lieferte. Tobias Mayer wurde dafür vom englischen Board of Longitude mit einem beträchtlichen Preisgeld ausgezeichnet. Sein wissenschaftlicher Verdienst beruht insbesondere in der Entwicklung einer Mondtheorie ausreichender Genauigkeit und dem gleichzeitigen Vorschlag eines brauchbaren Meßinstrumentes, dem Repetitionskreis.

In der praktischen Navigation waren die Monddistanzen fester Bestandteil; die Vorausberechnungen waren in allen wichtigen Nautischen Jahrbüchern von 1763 bis 1925 tabelliert. Im Verlauf der Geschichte wurden beide Entwicklungen jedoch von ihren Konkurrenten, dem Chronometer und dem weiterentwickelten Sextanten, verdrängt. Es verbleibt die Hochachtung vor den Menschen, die diese Entwicklung begründeten.